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Weiterführende Informationen

Die Entfernung des Weichgewebes erfolgt mit Spezialinstrumenten, wie z. B. der Hedströmfeile, Rattenschwanzfeile, Kerr-Feile etc.

Die Wurzelkanalbehandlung
Allgemeiner Verlauf einer Wurzelkanalbehandlung

Zuerst wird eine örtliche Betäubung des zu behandelnden Zahnes vorgenommen. Anschließend wird der Zahn mit Hilfe eines so genannten Kofferdams (von engl. “to coffer” für “einschließen” und “dam” für “Damm”) von der Mundhöhle isoliert. Auf diese Weise wird verhindert, dass während der Behandlung

  • Speichel und damit weitere Bakterien in die Wurzelkanäle gelangen,
  • die für die Behandlung erforderliche Trockenheit des zu behandelnden Zahnes gefährdet wird,
  • der Patient versehentlich kleinste Teile verschluckt, die sich beim Öffnen des Zahnes und der Aufbereitung der Wurzelkanäle lösen und
  • die zur Desinfektion der Wurzelkanäle verwendeten Spülungen in den Mund des Patienten gelangen.

Der Kofferdam besteht in der Regel aus einem gummiartigen Tuch, das mit einer Klammer am Zahn befestigt und dann mittels eines kleinen Rahmens über dem geöffneten Mund des Patienten aufgespannt wird.

Nachdem der Zahn geöffnet ist, werden die Wurzelkanäle freigelegt. Hierbei ist es sehr wichtig, dass alle Wurzelkanäle des Zahnes “gefunden” werden. Dies hört sich zunächst seltsam an, da man geneigt ist zu glauben, dass gleiche Zähne bei verschiedenen Patienten immer auch die gleiche Anzahl an Wurzelkanälen aufweisen. Dies ist jedoch nicht der Fall, denn hinsichtlich der Anzahl der Wurzelkanäle eines Zahnes gibt es keine Norm, sondern lediglich Anhaltswerte, die den Regelfall beschreiben. Letztlich maßgebend sind jedoch die jeweiligen anatomischen Gegebenheiten beim Patienten selbst. Diese gilt es bei der Wurzelkanalbehandlung zu berücksichtigen, denn für den Erfolg der Behandlung ist es immens wichtig, dass alle Wurzelkanäle des betreffenden Zahnes behandelt werden.

Wurden alle Wurzelkanäle gefunden und freigelegt, gilt es das darin befindliche Weichgewebe (Zahnmark) restlos auf der kompletten Breite und Länge des jeweiligen Wurzelkanals bis zur Wurzelspitze hin zu entfernen. Dies hört sich leicht an, ist aber eine sehr komplexe Aufgabe. Denn einerseits sind die Wurzelkanäle mit Durchmessern von ca. 0,2mm sehr grazil und andererseits verlaufen sie nicht immer schnurgerade. Insbesondere im hinteren Seitenzahnbereich (Backenzähne) finden sich oftmals verkrümmte oder verdrehte Wurzelkanäle, deren Aufbereitung dadurch deutlich erschwert wird und sehr viel Erfahrung des Behandlers sowie den Einsatz entsprechender Spezialinstrumente erfordert. Darüber hinaus muss sich der Behandler schrittweise an die Wurzelspitze vorarbeiten, denn auch hinsichtlich der Länge einer Zahnwurzel gibt es, wie bei der Anzahl der Wurzelkanäle, keine festen Werte. Da aber eine unnötige Schwächung der Zahnwurzel durch einen übermäßigen Substanzabtrag oder gar einen Durchbruch vermieden werden soll, muss auch hier sehr vorsichtig vorgegangen werden.

Im Rahmen der eigentlichen Aufbereitung wird das weiche Gewebe im Zahn komplett entfernt. Hierfür kommen spezielle zahnmedizinische Instrumente zum Einsatz, die eine Aufbereitung der Wurzelkanäle bis an deren Wandungen und zur Wurzelspitze ermöglichen.

Im Falle einer irreversiblen (unumkehrbaren) Entzündung des Zahnnervs (so genannte Pulpitis) muss der Zahnnerv im Rahmen der Aufbereitung der Wurzelkanäle ebenfalls entfernt werden.

Während der Aufbereitung der Wurzelkanäle werden immer wieder desinfizierende Spülungen (z. B. Natriumhypochlorit) des Zahninneren vorgenommen. Dadurch wird sichergestellt, dass keine Bakterien in der Zahnwurzel verbleiben, die eine erneute Entzündung hervorrufen könnten. Außerdem werden mit Hilfe der Spülungen das gelöste Weichgewebe und so genannte Dentinspäne, die bei der Aufbereitung der Wurzelkanäle anfallen, aus dem Wurzelinneren herausgespült.

Nachdem alle Wurzelkanäle aufbereitet und desinfiziert wurden, gilt es sie mit einem Füllmaterial hohlraumfrei bis an die Wurzelspitze zu verschließen. Dadurch wird verhindert, dass Bakterien erneut in die Wurzelkanäle gelangen und dort zu Entzündungen führen. Den Abschluss bildet je nach Umfang der vorhandenen Zahnsubstanz entweder eine Füllung oder eine Krone. Der Vorteil einer Zahnkrone ist, dass sie den gesamten Zahn überkappt und so einen vollständigen Abschluss des Zahninneren vom Mundraum ermöglicht. Allerdings muss der Zahn dafür präpariert werden, was wiederum dazu führt, dass Zahnsubstanz verloren geht. Liegen kleinere Zahndefekte vor, kann die Barriere zwischen Mundraum und Zahninnerem auch mittels einer Füllung erstellt werden. Hierbei muss jedoch bedacht werden, dass Füllungen mit der Zeit altern und an Substanz verlieren (auswaschen, schrumpfen). Dadurch kann es im Laufe der Jahre zur Bildung von hauchdünnen Spalten zwischen Füllungsrand und natürlichem Zahn kommen. Diese Undichtigkeiten sollte, um ein Eindringen von Bakterien zu vermeiden, frühestmöglich entdeckt und durch Austausch der Füllung behoben werden.

Ist die Wurzelkanalbehandlung beendet, wird zwecks direkter Erfolgskontrolle eine Röntgenaufnahme erstellt.