Patientenforum

Forum: Endodontologie

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Thema:
Atypische Odontalgie
Anzahl der Beiträge: 8

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erstellt: 14.08.2020 - 16:26

Peter aus Duisburg

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin leider total verzweifelt, weil ich so langsam nicht mehr weiter weiß. Kurz die Fakten: 2017: Wurzelbehandlung nach vermutetem Frontzahntrauma, Zahn klopfempfindlich und starke Schmerzen, Röntgenbild unauffällig, keine Karies etc., Nerv soll zur Hälfte abgestorben gewesen sein; im ganzen Zeitraum 2017-2020 immer wieder Schmerzempfinden am wurzelbehandelten Zahn, bzw. in der Region (Zahnfleisch) um den Zahn herum. Zahn darf man nicht mit Zahnseide etc. zu nahe kommen, dann Schmerzen.

Ende 2019: Öffnen des Zahnes und mehrere Medikamente eingelegt, keine Verbesserung.

Endodontologe aufgesucht: Röntgenbild unauffällig, DVT in zwei Wochen geplant, ansonsten Empfehlung zur parallelen Schmerztherapie, da Baktieren eigentlich komplett ausgeschlossen werden, nach so vielen medikamentösen Einlagen und unauffälligem Röntgenbild.

Schmerz wird wie gesagt lokal empfunden (tut auch schon weh, wenn ich mit einem anderen Zahn draufdrücke!), kann es sich hierbei um eine atypische Odontalgie handetn, verursacht durch die Wurzelbehandlung, dass ein Nerv gereizt oder geschädigt wurde? Jetzt natürlich schon chronischer Zustand. Einen Frontzahn ziehen zu lassen ohne Entzündung an der Wurzelspitze macht doch auch keinen Sinn oder? Eine Resektion noch weniger. Kann eine Schmerztherapie hier Abhilfe schaffen und einen Normalzustand erreichen? Oder was kann man überhaupt noch tun?

Vielen Dank. Ich würde mich über eine Rückmeldung sehr freuen.


Guten Tag,

zwei Möglichkeiten; Entweder es liegt eine chronische Überlastung vor (Zahn tut wenn, wenn mit dem Gegenzahn hingedrückt wird) oder es stellt sich beim DVT ein bislang übersehener Befund heraus. Falls beides nicht zutrifft, sollte über ein so komplexes Krankheitsbild wie den atypischen Gesichtsschmerzt nachgedacht werden. 

Grüße

R. Roos


erstellt: 08.09.2020 - 09:42

Peter aus Duisburg

Sehr geehrter Hr. Dr. Roos, nach Behandlung in einer Zahnklinik unter Mikroskop wurde nichts weiter festgestellt. Frakturen, Entzündungen etc. konnte man ausschließen, die Länge des Wurzelkanals wäre ziemlich genau ausgearbeitet gewesen. Das DVT hat man jetzt noch mal um 4 Wochen verschoben, weil man erst nochmal das Medikament und die Aktivierung der Spülung testen wollte. Es handelt sich um einen Schneidezahn im Oberkiefer. Ich trage jede Nacht eine Knirscherschiene. Wenn ich morgens aufstehe, tut auch deutlich der Eckzahn daneben weh. Ich habe das Thema angesprochen, aber man sagte mir, dass der Eckzahn eigentlich immer den Druck abbekommt, dass das normal ist. Der wurzelbehandelte Zahn bekommt durch die Schiene überhaupt keinen Druck. 

Was aber weiterhin sehr auffällig ist (und das auch schon seit 2017). Druckschmerz, wenn man auf den wurzelbehandelten Zahn draufbeisst (wenn man nur mit diesem Zahn etwas abbeisst). Und sehr große Schmerzen, wenn man mit Zahnseide an den Zahn kommt (noch nicht einmal bis zum Zahnfleisch). Außerdem oft ein Entzündungsgefühl im Gewebe um den Zahn (oft von hinten wahrnehmbar). Es gibt immer schmerzfreie Zeiten, wo das Entzündungsgefühl nicht wahrgenommen wird (Schmerzskala max. 3-4). Aber wenn es da ist über Tage und meistens den ganzen Tag. Was komisch ist, wenn ich tagsüber die Schiene trage, nehme ich das Entzündungsgefühl nicht wahr. Nachts habe ich keine Schmerzen. 

Man findet nicht viel Literatur zum Thema Atypische Odontalgie. Meistens spricht man von einem Dauerschmerz. Mir ist schon klar, dass es sich um eine Ausschlussdiagnostik handelt. Was mich aber immer wieder irritiert, ist die Berührungsempfindlichkeit (Schmerz bei Benutzung von Zahnseide nur an dem Zahn!). Kann das wirklich ein Thema der Nerven sein? Gibt es Möglichkeiten, dass auch ein DVT nicht alle Probleme darstellt? Der Zahnarzt in der Zahnklinik sagte, dass schon Zähne gezogen wurde und der Schmerz geblieben ist (Atypische Odontalgie). Genauso habe ich auch schon von Fällen gehört, die eine Schmerztherapie durchlaufen haben, ohne Erfolg, sich dann doch für das Zahn ziehen entschieden haben, und die Schmerzen dann weg waren. 

Wie findet man hier den richtigen Lösungsansatz?

Vielen Dank für eine Antwort. 


erstellt: 22.09.2020 - 16:59

Peter aus Duisburg

Hallo zusammen,

könnte mir jemand bei meinen Fragen weiterhelfen? Die Schmerzen nehmen wieder sehr stark zu (bin mit Zahnseide zwischen Eckzahn und wurzelbehandelten Zahn).

Vielleicht kennt sich jemand mit der atypischen Odontaglie aus?


erstellt: 07.08.2022 - 16:13

Diane aus Kaiserslautern

Hallo Peter,ich leide schon über 4jahre an diesen Schmerzen,es ist manchmal zum verzweifeln ,wenn du willst können wir uns gerne über whats App austauschen,meine Nummer 0151/15971951,Diane

 

 

 

 


erstellt: 08.08.2022 - 13:15

Schmerz Trigeminusneuropathie aus Wien

Hallo Peter :)

Hallo Diane :)

Ihr seid nicht alle - ich leide auch bereits seit ca. 4 Jahren an diesen Schmerzen...

Wäre super das man vielleicht eine Gruppe auf Whats App machen kann bzw. falls nicht dann auch gerne per E-Mail!!!

Könnts auch jederzeit gerne melden - meine Nummer 0660/4908756

LG


Hallo,

aus meiner Sicht ist die Diagnostik mittels DVT in Ihrem Fall völlig daneben, Es ist aus der Entfernung schwierig zu raten.Auch die Schlussfolgerungen des Behadlungsteams aus der Diagnostik ist keinesfalls schlüssig. Es könnte ein Wurzellängsriss vorliegen. Das ist nur eine Vermutung, würde aber die beschriebenen Schmerzen erklären. Lesen Sie dazu über den Link.

Viel Erfolg wünscht Dr. Rainer Littinski, Magdeburg


Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie hier:


Wurzellängsriss auf einer kurzen Strecke durch das Trauma - eventuell darstellbar im DVT 

Restlich infizierter Wurzelseitenkanal - könnte sich ev. im DVT auch darstellen lassen

Interne Resorption beginnend  - ev. Im DVT und im Panoramabild sichtbar

Oder am wahrscheinlichsten: "die freie Nervenendigung " des Tastkörperchens im Parodont hat sich durch das Trauma sensibilisiert sprich ist gewachsen zu einem lokalen Neurinom.

Ähnliches kennt man von Blinddarmnarben, Knochenkanten nach Zahnziehen

Was tun ? Entweder

1.ignorieren oder

2.umspritzen mit Lidocain oder Meaverin oder Hyualuronidase

Oder 3. Zahn ziehen und apikal sorgfältig auskratzen

 



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