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Gesunde und fest sitzende Zähne geben Ihnen ein schönes und unbeschwertes Lächeln. Wir beantworten Ihnen gerne allgemeine Fragen zum Thema Zahnmedizin.

Thema:
Seit über einem Jahr Schmerzen in der Region 35.. Eine Odyssee..
Anzahl der Beiträge: 3

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erstellt: 21.06.2020 - 12:40

Haudegen aus Friesland

Sehr geehrte Damen und Herren,



heute richte ich mich an Sie mit einem Anliegen, was mir sehr am Herzen liegt.

Ich erwarte keine Ferndiagnose o.ä., eher hoffe ich auf Erfahrungswerte, ob jemand schon mal ähnliches durchgemacht hat.



Vorsicht, lange Geschichte.



Meine Reise beginnt im Juli 2019. Aufgrund von Schmerzen an meinem 35er habe ich meinen Hauszahnarzt aufgesucht.

Der Zahn war nur von der Seite klopfempfindlich, nicht von Oben. Der Zahnarzt machte ein Röngtenbild, auf dem aber nichts erkennbar war.

Er verschrieb mir erstmal Antibiotika ( Amoxicilin 1000mg ) und ich sollte nach einer Woche nochmal wieder kommen.

Die Schmerzen wurden durch das Antibiotika nicht besser, so entschied der Zahnarzt beim nächsten Termin den Zahn aufzumachen und den Nerv zu entfernen und zwischenzeitlich bekam ich Clindamyzin 300mg.



Inzwischen sind wir im September 2019.

Die Schmerzen wurden trotz Öffnung des Zahnes und Antibiotika nicht besser, obwohl über Wochen wöchentlich der Zahn gespült wurde. Nach einigen Wochen entschied der Zahnarzt den Zahn endgültig zuschließen, weil der Zahn scheinbar sowieso keine Ruhe gibt.

Zwischenzeitlich wurden natürlich die Nachbarzähne immer wieder kontrolliert ob die eventuell die Schuldigen sind, aber da war immer alles in Ordnung.



Nachdem der Zahn wieder zugemacht wurde, hat der Zahnarzt eine Parandontosebehandlung vorgenommen um das Zahnfleisch als Ursache auszuschließen. Der Zahn ist zu diesem Zeitpunkt nach wie vor seitlich klopfempfindlich.



Die Parandontosebehandlung hat nichts an den Beschwerden verändert.

Wir sind übrigens schon im November 2019.



Da nichts geholfen hat, wurde mir nahe gelegt eine WSR durchführen zu lassen. Der Termin war für Februar 2020 gedacht.



In der Zwischenzeit habe ich mir einen Termin bei einem anderen Zahnarzt gemacht, einem Experten in der Region für Wurzelbehandlungen.



Der Termin war im Januar 2020. Es wurde wieder ein Röntgenbild gemacht, auch da war nichts zu erkennen.

Der Zahnarzt war / ist sichtlich irritiert, dass der Zahn nur von der Seite klopfempfindlich ist, aber nicht von oben.

Den WSR Termin habe ich zwischenzeitlich auf Empfehlung des neuen Zahnarztes abgesagt, weil keine Entzündung o.ä. auf dem Röntgenbild erkenntlich ist.

Der Zahnarzt überwies mich zum CT und zum HNO um andere Ursachen auszuschließen.



Inzwischen sind wir im Februar / März 2020.



CT / HNO sind unauffällig.



Wieder Termin beim neuen Zahnarzt, da wurde mir dann empfohlen eine DVT Aufnahme machen zu lassen. Gesagt, getan und siehe da, der Zahn hat einen versteckten 2. Kanal lingual.



Ich war heilfroh, nach über 8 Monaten wahrscheinlich die Lösung des Problems gefunden zu haben.

Der Zahnarzt öffnete den Zahn wieder, entfernte die alte Wurzelfüllung und öffnete und säuberte den neu gefunden Kanal und versorgte mich mit Antibiotika ( Amoxi 1000mg ).



Doch leider hat auch das die Schmerzen nicht entfernt... Der neue Zahnarzt hat jetzt bis letzte Woche alle 2 Wochen, also 3 Monate lang, den Zahn mit Medikamenten gespült und immer wieder provisorisch geschlossen. Es wird aber leider nicht besser.





Letzte Woche wurde der Zahn wieder endgültig gefüllt und wieder geschlossenen, aber meine Schmerzen sind immer noch da und der Zahn ist weiterhin seitlich klopfempfindlich.



Der Zahnarzt weiß nicht weiter. Eine WSR könne man machen, aber er weiß nicht ob es was bringt, weil weder auf dem Röntgenbild, noch auf der DVT Aufnahme eine Entzündung zu sehen ist.



Jetzt sitze ich hier, schreibe diesen Forumsbeitrag und bin nervlich langsam, aber sicher am Ende.



Die Schmerzen sind nicht unaushaltbar, aber penetrant den ganzen Tag vorhanden. Es ist ein Druckgefühl auf Höhe der Zahnkrone und umliegend im Zahnfleisch.



Ich hatte in meiner Vergangenheit viele Zahnbehandlungen, unter anderem 2 WSR und 2 Wurzelbehandlungen, daher kenne ich die Schmerzen einer Wurzelentzündung und die sind in meiner Erinnerung völlig anders und viel stärker.



Schmerzmittel wie Ibuprofen etc haben keinen Einfluss auf die Schmerzen.



Der Bereich unter dem Zahn ist nicht druckempflindlich. Der Zahn ist nach wie vor nur von der Seite klopfempfindlich und es tut ziemlich weh, wenn ich Beispielweise mit dem Finger von der Seite gegen den Zahn drücke, er tut allerdings nicht weh wenn ich von oben auf den Zahn drücke.



Die Stärke der Schmerzen können sehr variieren, von ziemlich heftig, bis ein leichter Druck. Immer wenn die Schmerzen stärker sind, ist auch der Kieferlymphknoten ziemlich geschwollen.



Was mir etwas suspekt vorkommt: Das Zahnfleisch direkt um den 35er, insbesondere direkt zwischen dem 34er und 36er ist deutlich empfindlicher und wenn ich Zahnseide dazwischen gehe, fängt es sofort an zu bluten, das habe ich sonst nirgendwo im Mund.



Jetzt wird es kurios: Wenn ich mit der Zahnseide dazwischen gehe und es anfängt zu bluten und ich das Zahnfleisch bewusst etwas penetriere tut es natürlich weh, aber irgendwie auf Gute Art und Weise und der Druckschmerz wird weniger.... Vielleicht überlappen sich die Schmerzen, ich weiß es nicht oder es hängt wirklich miteinander zusammen.



Entschuldigen Sie bitte den langen Text, aber hat jemand schon mal Erfahrungen damit gehabt, dass der Zahn so extrem auf seitliche Bewegungen reagiert?



Vielen lieben Dank!


erstellt: 21.06.2020 - 13:12

Unbekannt aus ...

Hallo!

Ich habe ein ähnliches Problem, und kenne mittlerweile auch andere, die betroffen sind.

Bitte mal nach Trigeminus Neuropathie googlen. Hier kann nur ein Neurologe und/oder Schmerztherapeut helfen. Ich vermute mal das nachts das Schlafen trotzdem möglich ist. Und wenn normale Schmerzmittel die Schmerzen nicht wenigstens um 50% reduzieren, spricht es schon sehr für eine Problem welches von den Nerven kommt. 

 

-Alles Gute und viel Glück! 

 


erstellt: 22.06.2020 - 09:37

Gast aus ...

Hallo, vlt kann ich helfen, da ich ein fast identisches Problem habe... nachdem bei mir kein Zahnarzt etwas gefunden hat ( da bei mir der Zahn 45 genau so schmerzte), war ich bei einem Schmerztherapeuten und wurde auf Zahnmigräne und Trigeminus behandelt. Als nach ca. drei Monaten auch keine Verbesserung stattfand, stellte ich plötzlich fest, dass Voltaren und Wärme gegen den Schmerz half. Ich wurde dann zu einem CMD-Spezialisten geschickt und habe nun eine Schiene erhalten, da wohl meine komplette Kaumuskulatur verspannt ist und sich im Kiefer an diesem besagten Zahn ein Triggerpunkt gebildet hat. Allerdings zahlt die Kasse die Behandlung nicht. Ich habe die Schiene auch erst seit kurzem und kann jetzt noch nichts genaues über eine Schmerzreduktion sagen. Aber vlt wäre es bei dir eine Überlegung wert. Vg



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