Endodontie
Koronale Restauration

Warum die Qualität koronaler Restaurationen so entscheidend ist

Ein wesentlicher Bestandteil für eine dauerhaft erfolgreiche Wurzelkanalbehandlung ist der bakteriendichte Verschluss des Zahninneren gegenüber dem Mundraum. Denn nur wenn es gelingt, die Bakterien vom Zahninneren fernzuhalten, kann eine Reinfektion des Zahninneren vermieden werden. Um eine Wiederbesiedelung des Zahninneren durch Bakterien auszuschließen, ist an die Restauration der Zahnkrone, zahnmedizinisch als "koronale Restauration" (von lat.: corona für "Krone") bezeichnet, ein besonders hoher qualitativer Maßstab anzulegen.

Untersuchungen ergaben, dass die Erfolgsquote für einen wurzelkanalbehandelten Zahn bei gut durchgeführter Wurzelkanalbehandlung aber einer koronalen Restauration von überschaubarer Qualität von über 90% auf deutlich unter 50% absinkt. Insofern kommt der koronalen Restauration im Zusammenhang mit einem wurzelkanalbehandelten Zahn eine ganz entscheidende Bedeutung zu.

Von nicht unerheblicher Bedeutung ist aber auch, die Öffnung zum Zahninneren nach erfolgter Wurzelkanalbehandlung möglichst schnell dauerhaft zu verschließen. Je länger der betreffende Zahn lediglich mit einem provisorischen Verschluss versorgt ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Wiederbesiedelung des Zahninneren mit Bakterien kommt. Denn ein provisorischer Verschluss kann hinsichtlich der Dichtigkeit nicht mit einer endgültigen Versorgung mithalten.

Arten der koronalen Restauration

In Abhängigkeit davon, wie viel Hartsubstanz der wurzelbehandelte Zahn durch den zuvor eingetretenen Zahndefekt und im Zusammenhang mit der Wurzelkanalbehandlung eingebüßt hat, stehen verschiedene Versorgungsmöglichkeiten zur Auswahl.

Ist der Verlust an Zahnhartsubstanz eher geringen Ausmaßes, reicht im Regelfall der Einsatz einer so genannten Kompositfüllung aus. Bei umfangreicherem Zahnhartsubstanzverlust ist zu prüfen, ob die Versorgung mittels Inlay oder Teilkrone erfolgen muss. Bei sehr umfangreichem Verlust der Zahnhartsubstanz hingegen kommt eine vollständige Überdeckung des Zahnes mittels Vollkrone in Betracht.

Darüber hinaus ist der Umfang des Zahnhartsubstanzverlustes auch maßgebend dafür, ob für eine höhere Stabilität des betroffenen Zahnes gegenüber den beim Kauen auftretenden Kräften ein so genannter Stiftaufbau anzuraten ist. Von einem generellen Einsatz eines Stiftaufbaus sollte jedoch abgeraten werden, da der Stift im Zahninneren Platz beansprucht, der durch entsprechende Präparation erst geschaffen werden muss. Dabei führt die Präparation an sich zu einem weiteren Verlust von Zahnhartsubstanz. Darüber hinaus kann es durch den Einsatz einer Stift-Versorgung zu weiteren Schäden wie beispielsweise einer Längsspaltung der Wurzel kommen. Vor diesem Hintergrund ist der Einsatz einer Stift-Versorgung unter Berücksichtigung aller Gegebenheiten individuell abzuwägen.

Unabhängig davon, welche Art der koronalen Restauration zum Einsatz kommt gilt jedoch in allen Fällen, dass die Versorgung eine sehr hohe Qualität aufweisen und der Behandler sehr präzise arbeiten muss.