Therapie der vitalen Pulpa

Ziel der Therapiemaßnahmen ist es, das vitale Gewebe im Zahninneren (Zahnmark = Pulpa) vital, also am Leben zu erhalten. Dies wird immer dann erforderlich, wenn ein Zahndefekt so tief ist, dass er bis an das im Zahninneren befindliche Weichgewebe heran oder zumindest bis in dessen unmittelbare Nähe reicht. Beispielhaft seien hier kariöse Zahndefekte und so genannte "Dentin-Frakturen" infolge von Gewalteinwirkung zu nennen.

Wie lässt sich das Zahninnere schützen?

Um das Zahninnere vor Beschädigung und dem Absterben zu schützen, wird das Verfahren der "Überkappung" angewandt. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass

Die "Überkappung" ist im Grunde nichts anderes als eine Abdeckung der Pulpa. In Abhängigkeit davon, ob die Pulpa nicht eröffnet oder eröffnet ist, wird unterschieden in "Indirekte Überkappung" und "Direkte Überkappung".

Indirekte Überkappung

Ist die Pulpa nicht eröffnet und die Dentinschicht über der Pulpa noch erhalten, wird die "Indirekte Überkappung" angewandt, um die Pulpa weiterhin vital zu erhalten. Da die Pulpa nicht eröffnet ist, erfolgt deren Überkappung nur indirekt, wodurch die Bezeichnung "Indirekten Überkappung" zustande kommt. Zur "Indirekten Überkappung" wird ein Medikament eingesetzt, was mit der Pulpa nicht in Berührung kommt.

Direkte Überkappung

Eine "Direkte Überkappung" wird erforderlich, wenn die Dentinschicht zumindest teilweise nicht mehr vorhanden ist, so dass die Pulpa eröffnet ist und somit direkter Kontakt besteht. Wie bei der "Indirekten Überkappung", so wird auch bei der "Direkten Überkappung" ein Medikament eingesetzt, was die Pulpa vital erhalten soll.

Die Erfolgsaussichten dieser Behandlung hängen von mehreren Faktoren ab. Befindet sich die Pulpa insgesamt in einem guten Zustand und ist der Umfang des eröffneten Bereichs nur sehr klein, bestehen sehr gute Aussichten auf Erfolg.

Eingesetzte Medikamente

Zum Einsatz kommen Calciumhydroxid-haltige Medikamente sowie Zinkoxid-Eugenol-haltige Präparate. Sollten Sie sich übrigens schon einmal gefragt haben, was den typischen "Zahnarztgeruch" verursacht, die Antwort ist "Eugenol".